Bern BE: Unbewilligte Kundgebung eskaliert – 18 Einsatzkräfte verletzt, massive Sachschäden

Am Samstag ist es in Bern im Rahmen einer unbewilligten Kundgebung zu Ausschreitungen gekommen.

Es kam zu massiven Sachbeschädigungen und die Einsatzkräfte wurden wiederholt mit gefährlichen Gegenständen angegriffen. Es mussten mehrfach Zwangsmittel eingesetzt werden. 18 Einsatzkräfte wurden verletzt. Ermittlungen sind im Gang.

Am Samstagnachmittag, 11. Oktober 2025, haben sich gegen 15.00 Uhr beim Bahnhofplatz in Bern zahlreiche Personen zu einer unbewilligten Kundgebung versammelt. Ein Bewilligungsgesuch wurde nie gestellt.

Es formierte sich in der Folge ein Umzug, der via Bärenplatz zum Bundesplatz zog. Als sich der Umzug beim Bundesplatz befand, versuchten mehrere Teilnehmende eine Polizeisperre bei der Amthausgasse zu durchbrechen.

Es mussten erstmals Mittel eingesetzt werden. Der Umzug lief in der Folge via Schauplatzgasse zurück Richtung Bahnhof. Als die Einsatzkräfte den unbewilligten Umzug im Bereich der Schauplatzgasse stoppten und den schwarzen Block einkesselten, setzten Teilnehmende im Bereich des Storchengässlis den Inhalt einer Schuttmulde in Brand.

Dabei entwickelte sich eine massive schwarze Rauchentwicklung, die durch die Berufsfeuerwehr von Schutz und Rettung Bern sowie mithilfe eines Wasserwerfers der Kantonspolizei Bern unter Kontrolle gebracht werden konnte.

Mehrere hundert Personen im Kessel wurden in der Folge in Polizeiräumlichkeiten gebracht und kontrolliert.



Da die Teilnehmenden der unbewilligten Kundgebung mehrfach versuchten, Polizeisperren zu durchbrechen und die Einsatzkräfte mit zahlreichen gefährlichen Gegenständen, unter anderem Baustellenmaterial, Mobiliar, Steinen, Flaschen, Feuerlöscher, Pyrotechnika und Laser, angriffen, mussten mehrfach Zwangsmittel – Wasserwerfer, Reizstoff, Gummischrot, Gummigeschosse, Einsatzstock – eingesetzt werden.

Entlang der Umzugsroute ab Bundesplatz bis zum Bahnhof kam es zu massiven Sachbeschädigungen. Zahlreiche Fensterscheiben, Eingänge und Bildschirme von Bankomaten wurden eingeschlagen und Fassaden versprayt oder mit Farbe und Schriftzügen verschmiert. 9 Fahrzeuge der Kantonspolizei Bern wurden massiv beschädigt oder versprayt. Die Höhe des Sachschadens wird derzeit noch ermittelt. Es ist insgesamt von einem Millionenbetrag auszugehen.

16 Polizisten und 2 Polizistinnen wurden beim Einsatz verletzt. Vier von ihnen mussten für eine medizinische Kontrolle ins Spital gebracht werden. Nur dank der Schutzausrüstung der Polizistinnen und Polizisten wurde Schlimmeres verhindert.

Die Kantonspolizei Bern hat derzeit Kenntnis von zwei weiteren Personen, die sich aufgrund der unbewilligten Kundgebung medizinisch betreuen lassen mussten.

Gleisblockaden beim Bahnhof Bern, zu denen aufgerufen worden war, konnten verhindert werden. Es kam jedoch zu erheblichen Einschränkungen des öffentlichen und privaten Verkehrs in der Stadt Bern.

Die unbewilligte Kundgebung löste sich schliesslich im Bereich des Bollwerks gegen 20.30 Uhr auf. Insgesamt wurden 536 Personen in Polizeiräumlichkeiten kontrolliert und wegewiesen. Eine angehaltene Person war zur Haft ausgeschrieben.



Die kontrollierten Personen müssen teilweise mit einer Anzeige rechnen. Im Raum stehen insbesondere die Straftatbestände Landfriedensbruch, Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch, Körperverletzung, Brandstiftung, Widerhandlung gegen das Sprengstoffgesetz, Hinderung einer Amtshandlung, Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte, Diebstahl, sowie Widerhandlung Vermummungsverbot. Zudem wurde zahlreiches, gegen die Polizei eingesetztes Material sowie Schutzbrillen, Vermummungsmaterial etc. sichergestellt.

Im Einsatz standen zahlreiche Einsatzkräfte der Kantonspolizei Bern mit bedeutender Unterstützung aus anderen Polizeikorps. Im Rahmen der laufenden Ermittlungen unter der Leitung der regionalen Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland werden Zeugen gesucht.


Zeugenaufruf

Personen, welche über Bildmaterial verfügen, das zur Identifikation von Täterschaften beitragen kann, werden gebeten, dieses den Strafverfolgungsbehörden unter www.upload-police.be.ch zur Verfügung zu stellen. Hinweise werden unter der Telefonnummer +41 31 303 25 31 entgegengenommen.


 

Quelle: Kantonspolizei Bern
Bildquelle: Kantonspolizei Bern

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